Highlight's des Donnerstags

Highlight der ganzen Woche ist unser abwechslungsreiches Musikprogramm, das von den Schulklassen selbständig ausgesucht wurde. Oft passt die Musik thematisch zur Sendung (siehe auch Beitrag bei den Rückmeldungen).

Ein Zeitzeugeninterview der Klasse 3.3 mit einer älteren Dame, die den zweiten Weltkrieg miterlebt hat, ist gerade in dieser Zeit wertvoll und sollte zum Denken anregen. Was sie uns berichtet, erfahren sie in diesem Blog. Natürlich gibt es die Möglichkeit, jede verpasste Sendeminute auf powerup.ch nochmals nachzuhören. Viel Spass.

Heute habe ich die Klassen bei ihren diversen Vorbereitungen begleiten können. Die Schüler'Innen leisten enorm viel und das Beherrschen vieler Arbeitsschritte wird von ihnen verlangt. Ideen für kommende Sendungen sammeln und dazu recherchieren, Absprachen treffen, texten, Texte sprechen und aufnehmen, schneiden und für die Livesendung zusammenstellen, Sprechproben durchführen und vieles mehr. Im Blog vom heutigen Tag erfahren Sie mehr dazu. 

Radio-Sendungen: Inhalte und Wichtiges vom Tag

Am frühen Morgen ist die Klasse 3c live auf Sendung und wir dürfen bei einem Quiz über Raben und Reh mitraten und dabei wach werden. Anschließend ans Quiz erfährt man über diese beiden Tiere viel Wissenswertes.
Danach schaltet sich die Klasse 3a mit Abenteuergeschichten live auf den Sender. Zuerst dürfen wir einer spannenden Abenteuergeschichte mit Gänsehauteffekt zuhören. Die Schüler’Innen erzählen über ihre erlebten Abenteuer und interviewen danach einen Autor und eine Autorin, die abenteuerliche Geschichtenbücher schreiben. Wir erfahren von ihnen, dass eine Geschichte schreiben viel Vorarbeit und Fantasie abverlangt. Genaue Planung von Aufbau und Personen, Höhepunkte, Anfang und Ende der Geschichte und das Einbauen von Überraschungen ist wichtig. Wir erfahren, dass Fantasie sehr wichtig ist um seine Erlebnisse in Geschichten umwandeln und weiterentwickeln zu können. Wir erfahren auch, dass man nie für den Erfolg schreiben kann, sondern dass man dies aus Freude tun soll. 

Die Klasse 3.3 (live zwischen 9 und 10 Uhr) hat ein spannendes Interview mit einer Holländerin über ihr Leben und ihre Integration in der Schweiz gemacht. Man erfährt, wie sie Mundart lernt, dass sie die Schweizer als nicht spontan empfindet und beklagt sich und dass man mit ihnen immer abmachen muss. Weiter erfährt man, dass sie ihren Lebensmittelpunkt in der Schweiz hat und nur noch für Ferien nach Holland gehen wird, obwohl sie die holländische Spontaneität und das Meer vermisst.

Weiter hat uns die Klasse 3.3 an einem spannenden Interview teilhaben lassen. Befragt wurde eine 85-jährige Frau, die den 2. Weltkrieg erlebt hat. Bei Kriegsbeginn war sie zwei Jahre alt. Sie erzählte, dass das Leben schwierig war, sie in armen Verhältnissen lebten und deshalb zum Überleben auf den Feldern Ähren oder Kartoffeln auflesen und gebrauchte Kleider der Verwandten austragen mussten.  Viele Leute leisteten Frondienst auf Bauernhöfen, um etwas Nahrung zu erhalten. Sie erzählt weiter, dass die Bevölkerung von Sempach zu wenig Milch hatte und dass man mit den erhaltenen Marken einkaufen musste. Die Lebensmittel waren dadurch rationiert. Hatte man zu wenig Brot oder Mehl, verzichtete man auf Schokolade oder Zucker, indem man diese Marken zu tauschen versuchte. Als schlimm empfand sie die immer wiederkehrenden Sirenenalarme. In der Nacht musste man dann zu Hause das Licht löschen oder die Fenster abdunkeln. Zu Hause mussten die Frauen alle Arbeiten verrichten, da ihre Männer an der Front waren. Am 8. Mai 1945 läuteten in der ganzen Schweiz die Kirchenglocken, die das Kriegsende ankündeten. Die interviewte Frau meinte, dass sie dieses Geläut immer noch präsent in ihren Ohren hätte. Auf die Frage, was sie den heutigen Jugendlichen raten kann, wenn diese wieder in Kriegsgeschehen verwickelt werden sagte sie: aufmerksam sein, mitreden, politisch tätig sein und beten.

Während dem Mittagessen erzählen uns die Primarschüler’Innen der Klasse 1a vom letzten Muttertag. Sie lassen uns an der Freude ihrer Mütter über ihre Geschenke teilhaben und erzählen von Umarmungen aus Dank, von glücklichen Augen und Freudentränen. Zudem wissen wir nun, welche Verstecke sie sich in ihren Kinderzimmern ausdachten, damit die vielen Mammis die gebastelten Überraschungen nicht vorzeitig beim Putzen finden würden. 

Viele Klassen sind immer noch an ihren PCs und bereiten ihre nächsten Sendungen vor. Am Anfang braucht es eine zündende Idee, die es umzusetzen gilt. Dabei fällt immer viel Arbeit zum Erstellen von Texten und Ansagen und dem Schneiden an. Viele Absprachen zwischen den Lernenden und den Lehrpersonen tragen zum Gelingen bei. Letzte Aufnahmen werden gemacht und gespeichert und zum Schluss die vielen einzelnen Produktionen zu einer ganzen Sendestunde zusammengefügt. Die Lernenden sitzen sehr lange an ihren PCs und arbeiten mit unterschiedlichen Programmen und Tonverarbeitungsmöglichkeiten. Dies gibt den Jugendlichen sehr viel neue Erfahrung im Umgang mit diesen technischen Geräten. 

Stimmung aus Radiowagen und Radiorestaurant

Klasse während der Moderation

Vor dem Radiobus ist immer etwas los, denn eine Klasse sitzt im Halbkreis vor dem Bus und die Schüler’Innen warten auf den Einsatz zur Moderation im Bus.
Eine zweite Klasse ist etwas abseits, bespricht mit einem Teammitglied des powerup-Radios die kommende Sendung. Einsatz, Ablauf der Sendung, Musikauswahl, Live-Einschaltungen und vieles mehr werden abgesprochen und aufgelistet. Die Schüler’Innen werden danach aufgefordert, ihre Texte nochmals zu lernen oder zu repetieren. Letzte Fragen werden geklärt und die Schüler’Innen erhalten vom Profi noch die letzten Tipps für die kommende Moderation und eine Anleitung für die Handhabung der Technik. Die Lernenden werden darauf hingewiesen, dass das Mikrophon nach dem korrekten Einstellen nicht mehr berührt werden darf. Die Stimmung unter den Lernenden ist angespannt und konzentriert. 

Zudem ist das Beherrschen der vielen Technik im Radiobus für jede Klasse ein Thema. Das Mikrophon muss sitzen und bedient werden, Einsätze dürfen nicht verpasst werden und die Zusammenarbeit mit dem Profi am Mischpult muss besprochen sein. 

Hier noch einige Impressionen vom unterschiedlichen Angebot im Radiobistro.

Rückmeldungen der beteiligten Klassen und Lehrpersonen

Seit drei Tagen dürfen wir einem sehr ausgewogenen und unterhaltsamen Musikprogramm zuhören. Die Auswahl der Musikstücke wird jeweils von den moderierenden Klassen vorbestimmt. Aus meiner Sicht spannend ist, dass viel Musik der 90-er Jahre läuft, obwohl unsere Lernenden in dieser Zeit noch nicht auf der Welt waren. Darauf angesprochen meinen die Lernenden, dass die Musik aus dieser Zeit viel cooler und besser war als die Heutige. Manchmal wird der Song passend zum Inhalt einer Sendung ausgelesen. Dadurch sind Tierlieder, Ländler, Rocksongs und vieles mehr live aufgeschaltet. Einige Primarklassen haben die Musik in ihrer Sendung sogar selber gespielt oder gesungen.

Zwischen den Sendungen kommt manchmal auch Langeweile auf. Dann ist sich Zurückziehen erlaubt! Aber was war in diesem Augenblick wohl nicht erlaubt.....?

Janick Schiess und Simon Drohsen haben für mich bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch bei den Lehrpersonen nachgefragt und wollten wissen, welche Erwartungen sie an die Radiowoche hatten und wie die Vorbereitungen vor der Radiowoche liefen. Hier einige Rückmeldungen:

-      Viele hatten keine großen Erwartungen, freuten sich aber auf die bevorstehende Radiowoche und ließen sich überraschen.

-          Drei Mädchen der dritten Oberstufe dachten, es würde spannender und arbeitsintensiver. Sie hatten aber nur eine Aufgabe, nämlich eine Sendung schreiben und vorbereiten. Damit hatten sie zu wenig zu tun, Langeweile kehrte ein oder man vertrieb sich die Zeit mit Plaudern während einer Gruppenarbeit.

-          Jemand erwartete mehr Stress oder Angst vor dem laufenden Mikrophon. Diese Angst würde aber glücklicherweise nicht bestätigt.

-          Eine Lehrperson gab zur Antwort, dass es ihr wichtig gewesen sei, dass alle Beteiligten auch Spaß an dieser Woche haben werden und erhoffte sich, dass ihre Klasse gute Livebeiträge produzieren würde.
  Einige Fünftklässler'Innen freuten sich vor allem auf das Arbeiten ausserhalb des Schulzimmers, auf gemeinsamen Spass und das Sprechen am Mikrophon.
  Eine Lehrperson aus dem OK der Radiowoche hatte grosse Erwartungen, die sie während der Vorbereitungszeit etwas "runterschrauben" musste. Ihre Erwartungen wurden aber übertroffen.

 

-          Zu Beginn waren die Vorbereitungen streng, erst nach einiger Übung liefen die Arbeiten besser.

-          Das Arbeiten während der Radiowoche war nicht mehr so streng, da schon vieles vorher erledigt worden ist.

-          Streng war der Einstieg mit der Technik. Dies war sehr arbeitsintensiv und mühsam.

-          Sehr streng war, bis man verstanden hat, wie man eine Produktion erstellt.
  Die Fünftklässler'Innen meinen, dass ihre Vorbereitungszeit sehr anstrengend, stressig und kompliziert war und sie Mühe hatten mit ihrer Motivation.

 

-          Eine Lehrperson meint, dass die Vorbereitungen (wissen wie alles funktioniert) sehr viel Zeit in Anspruch genommen haben.